Sieben „Solls“ der Bürgerinitiative Garbenteich e.V. zum Gewerbegebiet Garbenteich Ost

1. Gesundheit:

Die Gesundheit unserer Einwohner soll vor weiterem Lärm, Abgasen und Feinstaub geschützt werden.

Garbenteich ist bereits jetzt einer hohen Belastung durch Straßenverkehr in Form von Lärm und Abgasen (Autobahn, Landstraße) ausgesetzt. Die bisherigen Lärmschutzmaßnahmen sind nicht ausreichend.

2.Natur:

Die Ressource Natur und Boden als Lebensraum soll erhalten werden.

Die Versiegelung von 35 ha zerstört eine Fläche von ca. 50 Fußballfeldern unwiederbringlich. Dies führt u.a. zu einem Verlust von beheimateten Offenlandarten.

3. Lebensqualität:

Unser Naherholungsgebiet und unsere Lebensqualität sollen erhalten bleiben.

Das Areal mit geplantem Gewerbe und Autohof wird von zahlreichen Bürgern als wichtiges Naherholungsgebiet genutzt und grenzt direkt an ein reines Wohngebiet. Damit geht für die Bürger ein wesentliches Stück Natur und Lebensqualität verloren.

4. Verkehr:

Ein erhöhtes (Schwer-)Verkehrsaufkommen auf unseren Dorf- und Hauptstraßen soll vermieden werden.

Aufgrund der neu geplanten Autobahnausfahrt wird es nicht nur in/um Garbenteich, sondern an verschiedenen Orten und Straßen in Pohlheim und Umgebung zu einer Zunahme an Straßenverkehr führen. Beispielsweise ist zu befürchten, dass es zu einer signifikanten Mehrbelastung von Straßen und Ortschaften zwischen A5 und A45 kommt.

5. Kriminalität:

Unsere Einwohner und unser Wohnraum sollen ausreichend von kriminellen Energien geschützt werden.

Die geplanten Vorhaben wirken sich negativ auf die Sicherheit in Garbenteich und den Charakter des Ortes aus: die neue Autobahnausfahrt kann zu einer Zunahme des Publikumsverkehrs von FKK-World und generell zu einer Zunahme der Einbruch/Diebstahl-Kriminalität führen.

6. Demokratische Beteiligung:

Bei der Kommunalwahl 2016 hätten die Bürger demokratisch mitbeteiligt werden sollen.

Der bisherige Ablauf ist von Intransparenz von Seiten der Stadt und vor allem der Parteien geprägt: Trotz Kenntnis der Planungen bereits Mitte 2015 wurden sie im Wahlkampf im Frühjahr 2016 nicht thematisiert. Da dieses Projekt sicherlich das bedeutendste Vorhaben in Pohlheim der letzten Jahrzehnte darstellt, wäre es erforderlich gewesen, die grundsätzlichen Überlegungen zur Abstimmung zu stellen. Insbesondere stehen die Planungen im Widerspruch beispielsweise zum CDU-Zukunftsprogramm, in dem der Nutzung vorhandener Gewerbeflächen Vorrang eingeräumt wird.

7. Planungsstrategie der Kommune:

Bei der Ansiedlung neuen Gewerbes sollen alternative Szenarien und ungenutzte Gewerbeflächen berücksichtigt werden.

Es ist unverständlich, weshalb es offenbar keine alternativen Nutzungsszenarien für die Fläche gibt, im Hinblick auf möglichst geringe Belastung für die Bürger und auch maximale Wertschöpfung für die Stadt Pohlheim. Es ist nicht nachvollziehbar, dass bestehende ungenutzte Gewerbeflächen keine Berücksichtigung finden. Die Bi betrachtet die Planungen auch deshalb mit Sorge, weil es in der Vergangenheit bei der Entwicklung einiger wichtiger Gewerbeflächen, Wohngebiete und Ausgleichsflächen zu Problemen kam, die die Stadt und Bürger langfristig belasten. Es gibt alternative Flächen die für die gesamte Bevölkerung schonender zu entwickeln wären.