Das Thema „Garbenteich Ost“ hat leider auch dem Ende des Outlet-Projektes nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Nach Fischer und Neinver hat nun ein neuer Investor (die Revikon GmbH) die Rechte an den Flächen am Garbenteicher Ortsrand erworben und will dort auf einem riesigen Areal von 35 ha Gewerbe und Industrie ansiedeln.
Was dort angeblich geplant ist, wurde kürzlich von Revikon-Geschäftsführer Daniel Beitlich in der Presse vorgestellt: Gemischt-, Gewerbe und Industrieflächen in verschiedenen Größen. Leider zeigt sich immer wieder, dass solche Aussagen zur Planung nur unter Vorbehalt stehen, und am Ende dann doch alles anders und meist nicht im Interesse der Anwohner oder der Nachhaltigkeit umgesetzt wird.
Aber selbst wenn die Umsetzung so erfolgt wie jetzt dargestellt, wäre das ein enormer Verlust von Ackerland, Lebensraum, Versickerungsfläche und Artenvielfalt. Ein deutliches Mehr allerdings von Verkehr, Schadstoff- und Lärmbelästigung. Die Arbeitsplätze, die immer versprochen werden, werden erfahrungsgemäß zu großen Teilen von anderswo dorthin verlegt und das Gewerbesteueraufkommen bleibt meist deutlich hinter dem versprochenen Umfang zurück.
Beispielshaft „bewundern“ kann man das in Lützellinden, wo man aus dem vor Jahren (mit genau diesen Versprechen) umgesetzten Gewerbegebiet „Rechtenbacher Hohl“ lächerliche 91 500 Euro einnimmt. Auch dort wurde viel versprochen und wenig gehalten. Außerdem wurde einen Teil der Flächen erst aufgekauft und dann deutlich teurer weiterverkauft. Zum Schaden der Eigentümer. Zusätzlich wurde jetzt bekannt, dass durch geplante LKW-Stellplätze an der A5 am Rastplatz Limes weitere Belastungen und Flächenverluste auf Pohlheim zukommen.
Die Bi wird all diese Entwicklungen im Auge behalten und unseren Politikern auf die Finger schauen. Leider hat sich gezeigt, dass dies notwendig ist. Dazu führen wir derzeit Gespräche mit vielen relevanten Akteuren und werden im Frühjahr eine Informations-Veranstaltung durchführen.
Bitte unterstützen Sie uns weiterhin hierbei; das alles kostet neben viel Zeit und Nerven auch einiges an Geld.
Die BI fordert u. a. von der Stadt:
- Grundsätzlich die Planungen zum Gewerbegebiet Ost zu verwerfen und dort weiterhin die bäuerliche Erzeugung von Lebensmitteln vorzusehen. Leider ist man gedanklich noch nicht so weit, und daher fordern wir weiter:
- Bei Bedarf Nutzung der noch vorhandenen Flächen entlang der Autobahn hinter der ehem. VOKO-Halle im Gebrannten Triesch.
- Keine Gewerbeentwicklung über einen Investor, der den Großteil der Gewinne abschöpft – zum Schaden der Bürger.
- Bereitstellung von Gewerbeflächen nur bei konkretem Bedarf an Unternehmen, die ihre Gewerbesteuer in Pohlheim zahlen werden und Arbeitsplätze im anvisierten Umfang bereitstellen.
- Offenlegung aller Pläne und Festschreibung der Vorgaben in einem Städtebaulichen Vertrag, damit keine Änderungen durch die Hintertür mehr möglich sind.
Für die BI Karsten Becker